CDU-Landtagsabgeordneter tritt am 9. Oktober wieder an
Mit „klarem Kompass“ Herausforderungen meistern
Björn Thümler tritt wieder an. Der CDU-Landtagsabgeordnete wurde von den Mitgliedern seiner Partei mit 95,52 Prozent der Stimmen zum Direktkandidaten für die Landtagswahl am 9. Oktober in der Wesermarsch und Rastede gewählt (128 Ja, 5 Nein, 1 Enthaltung). Dem war eine Urwahl im hybriden Format voran gegangen, also zum Teil in Präsenz und zum Teil online. Technisch realisiert wurde sie von der Am Achten Tag GmbH.
Im Ratssaal in Berne hatte Björn Thümler am Freitag die Nominierungsrede gehalten. Am Freitag und Sonnabend machten die Christdemokratinnen und Christdemokraten ihr Kreuz.
Ausgrenzung der Landwirte „unerträglich“
In seiner Rede steckte Thümler seine politischen Schwerpunkte für die Wahlkreis-Arbeit ab. Der Politiker rief dazu auf, die „Herausforderungen im Jetzt und Morgen mit Mut anzupacken“. Und Herausforderungen gibt es aus Sicht des Christdemokraten in Hülle und Fülle.
Eine von ihnen ist die Digitalisierung. Deren Chancen werden nach Thümlers Auffassung in der Wesermarsch und in Rastede noch immer zu wenig genutzt. Unter anderem bestehe in der öffentlichen Verwaltung erheblicher Nachholbedarf.
Auch die Inklusion rückt der Landtagsabgeordnete in seinem Wahlkampf in den Vordergrund. Er fragt: „Was kann mehr in der DNA der CDU liegen als dazu beizutragen, dass Inklusion tatsächlich gelebt wird?“ In der Wesermarsch seien hierzu bereits weit reichende Personalentscheidungen getroffen worden, so Thümler. In diesem Zusammenhang lobt er neben der Arbeit von Landrat Stephan Siefken das bisherige Miteinander in der Kreistags-Mehrheitsgruppe aus CDU/Grüne/FDP: Diese Zusammenarbeit sei „sehr konstruktiv und bereichernd“.
Ebenfalls deutliche Worte fand Björn Thümler in seiner Nominierungsrede an die Adresse der Bäuerinnen und Bauern: „Manchmal schäme ich mich dafür, dass wir nicht lauter für die Landwirtschaft eintreten.“ Die Ausgrenzung dieses Berufsstandes, die sich zum Teil sogar in den Schulen widerspiegele, sei „unerträglich“.
Ebenso wie die Landwirtschaft müsse die Industrie im Fokus bleiben, so der Landtagsabgeordnete. So gehe es in der Wesermarsch zum Beispiel um den Erhalt des Airbus-Standortes in Nordenham. Für den sollte „mit aller Kraft“ gekämpft werden. Thümler stellt fest: „Premium Aerotec ist zurzeit ein Kernbestandteil des Konzerns. Doch dafür, dass das so bleibt, gibt es keine Garantie.“ Als Landtagsabgeordneter und Minister für Wissenschaft und Kultur wolle er die strategische Entwicklung der Luft- und Raumfahrt auch mit Hilfe der hohen wissenschaftlichen Expertise in Niedersachsen noch enger begleiten, kündigt Björn Thümler an.
Fairer Wahlkampf zugesichert
„Ich habe einen klaren Kompass“, betont der frisch gekürte Landtagskandidat. Das gelte zum Beispiel für die maritime Wirtschaft („Motor für Wirtschaft und Arbeitsplätze in der Region“). Deren Standorte in Brake, Butjadingen, Elsfleth und Nordenham müssten stärker vernetzt werden.
Richtige Weichenstellungen bei der Raumordnung sind dem Politiker ein weiteres Anliegen. Auflagen für Genehmigung und Planung neuer Gewerbe- und Wohnraumflächen sollten „verhältnismäßig gestaltet“ werden. Bei Tiefbaumaßnahmen müssten Leerrohre Priorität haben; das erleichtere den Ausbau von Glasfasernetzen.
Mit Blick auf die Innenstädte tritt Thümler für eine sinnvolle Weiterentwicklung der Förderprogramme zu ihrer Belebung ein. Nach seinen Vorstellungen sollten zum Beispiel ehrenamtliche Initiativen für eine gesicherte Grundversorgung, etwa in Form von Dorfläden, massiv unterstützt werden.
Nach Auffassung Thümlers sind ebenfalls Maßnahmen für niedrigere Baukosten notwendig. Er wolle sich auf Landes- und Bundesebene für wirkungsvolle Schritte im Rahmen der Landesbauordnung und beschleunigte Baugenehmigungen einsetzen. Björn Thümler unterstrich in seiner Nominierungsrede: „Ein- und Zweifamilienhäuser gehören zur ländlichen Siedlungsstruktur und müssen auch künftig genehmigungsfähig bleiben.“
Nach seiner Wahl zum CDU-Direktkandidaten versprach Björn Thümler einen fairen Wahlkampf. Klar sei jedoch: „Die CDU kann gewinnen, wenn sie gewinnen will. Und wir wollen gewinnen.“