„Fluchtpunkt Niedersachsen“ – so ist eine besondere Veranstaltung des Museums Friedland am 18. Juni (Sonnabend) um 15 Uhr im Centraltheater Brake, Hafenstraße 1a, überschrieben. Flüchtlinge, die in der Wesermarsch wohn(t)en, erzählen von Abschied, Ankunft und Neubeginn.
Der Nachmittag beginnt mit einem kurzen Gespräch mit Wissenschafts- und Kulturminister Björn Thümler aus Berne. Der unterstützt die Veranstaltung ebenso wie unter anderem Landrat Stephan Siefken.
Nach dem Zeitzeugen-Gespräch gegen 16.30 Uhr besteht die Gelegenheit zum weiteren Austausch bei Snacks und Getränken.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldungen wird gebeten (susanne.kuemper@mwk.niedersachsen.de).
Hintergrund der Veranstaltung: Auch in der Wesermarsch sind in den vergangenen Wochen immer mehr Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Dass Menschen auf diese Weise in die Wesermarsch gelangen und hier heimisch werden, ist allerdings keine neue Situation.
Manche flüchteten in den letzten Weltkriegstagen. Manche flüchteten vor Kriegen und Bürgerkriegen, wie sie tagtäglich auf dem gesamten Erdball toben. Manche kamen zum Beispiel 2015/2016 aus Syrien in den Landkreis.
Alle diese Frauen und Männer eint die Flüchtlingserfahrung bei unterschiedlichsten persönlichen Hintergründen und Erlebnissen.
In Brake werden Mojgan Elyasi, Annelie Keil, Frank Klimmeck, Abdul Razzaq Nassser und Sivalingam Sireetharan Einblicke in ihr persönliches Schicksal geben.
Mojgan Elyasi (Berne) flüchtete einst aus dem Iran, arbeitet heute für den Verein Refugium e.V. in der Migrationsberatung. Vorsitzender dieses Vereins ist Sivalingam Sireetharan (Brake), ein ehemaliger Flüchtling aus Sri Lanka.
Die Soziologin und Gesundheitswissenschaftlerin Annelie Keil (früher Wesermarsch/heute Bremen) floh 1945 vor der Roten Armee in den Westen, wurde jedoch von russischen Soldaten eingeholt und geriet für zwei Jahre in Gefangenschaft.
Der ehemalige Pfarrer Frank Klimmeck (Rodenkirchen) kam als Kind aus einem Dorf in Ostpreußen in die Wesermarsch. Und Abdul Razzaq Nassser (Lemwerder) flüchtete vor einigen Jahren aus Syrien.