BERNE. Große Tiere, kleine Tiere, von der Besamung, über die Geburt bis zur Erlösung bei schwerer Krankheit – der Beruf des Tiermediziners ist spannend und abwechslungsreich. Davon konnte sich der CDU-Landtagsabgeordnete Björn Thümler während eines Praktikums in der Gemeinschaftspraxis Lagerhausen/Schürmann in Berne ein Bild machen.
Vorderfüße eines ungeborenen Kalbes erfühlt
Unter anderem ging es zu Sven von Oesen, der rund 250 Kühe in Weidehaltung hält. Bei dem Berner Landwirt wurden knapp 30 Kühe auf Trächtigkeit untersucht. Thümler scheute sich nicht vor dem Griff ins Hinterteil eines Tieres und fühlte die Vorderfüße eines ungeborenen Kalbes.
Wie unberechenbar und auch gefährlich der Beruf sein kann, erlebte der Politiker anschließend, als Dr. Hans Dieter Schürmann eine augenscheinlich schwerkranke, liegende Kuh untersuchte: Die sprang plötzlich über das Gatter in den Stall und konnte erst am Melkstand eingefangen werden. Auch das Einschläfern eines Rindes musste Thümler miterleben, bevor er in der Praxis bei der Behandlung von Kleintieren anwesend war.
Konzerne dringen in die Tiermedizin vor
Das Praktikum nutzte der Politiker aus Berne, um sich über besondere Probleme und Herausforderungen für die Tiermediziner zu informieren. Und von denen bestehen eine ganze Reihe. Schürmann berichtete neben Bürokratie-Lasten zum Beispiel auch vom Fachkräftemangel. Denn viele Tiermediziner würden von Veterinärämtern oder sonstigen Behörden abgeworben. Ein weiteres Problem: Zahlreiche Tiermediziner finden für ihre Praxen keine Nachfolger. In der Folge stießen – ähnlich wie bei den Tierkliniken – immer mehr Konzerne in diesen Bereich.
Nach dem Praktikum zeigte sich Björn Thümler begeistert von dem Engagement der Berner Tierärzte und ihres Teams. Die Reihe seiner Praktikumseinsätze in verschiedenen Branchen will der Landtagsabgeordnete fortsetzen.


