Die Unternehmen und Vereine in der Wesermarsch haben die Förderprogramme des Landes Niedersachsen zur Digitalisierung bisher noch nicht so umfassend genutzt wie das möglich gewesen wäre: „Es ist noch Luft nach oben.“ Das meint der CDU-Landtagsabgeordnete Björn Thümler. Dabei stützt sich der Politiker auf aktuelle Zahlen des Wirtschaftsministeriums, die er dort angefordert hatte. Thümler: „Ich möchte alle Unternehmen und Vereine dazu ermuntern, die für sie geeigneten Fördermöglichkeiten tatsächlich in Anspruch zu nehmen. Gerne helfe ich beim Antragstellen und knüpfe Kontakten in das zuständige Wirtschaftsministerium.“
Innerhalb des Förderprogrammes „Digitalbonus“ waren bis zum 31. Mai 2022 aus der Wesermarsch 79 Anträge mit einem Volumen von 587.006 Euro bewilligt worden. Diese lösten Gesamtinvestitionen von 1,502 Millionen Euro aus. Landesweit waren 9.626 Anträge mit einem Umfang von 66,6 Millionen Euro positiv beschieden worden. Das führte zu Investitionen in der Wirtschaft von knapp 175 Millionen Euro.
Das Programm „Digitalbonus“ in der ursprünglichen Form lief mittlerweile aus; von der NBank wurde ein Nachfolgeprogramm aufgesetzt. Für Investitionen zur Digitalisierung von Produkten, Dienstleistungen oder Prozessen und für eine bessere IT-Sicherheit waren bis zu 10.000 Euro pro Antrag geflossen.
Für das Förderprogramm „Digitalbonus für Vereine“ hatten Vereine aus der Wesermarsch zehn Anträge erfolgreich eingereicht; auf Landesebene waren es 1.330 Anträge. Die Fördersumme betrug 77.564 Euro; auf Landesebene wurden 9,64 Millionen Euro ausgegeben. In Niedersachsen wurden so Investitionen von 16,1 Millionen Euro ausgelöst. Für die Wesermarsch nennt das Wirtschaftsministerium auf Thümler-Anfrage hier 110.805 Euro.
Im Landkreis wurde im Zuge des Förderprogrammes „Digital Hubs“ ein Projekt mit einer Fördersumme von 155.340 Euro bewilligt, das Gesamtinvestitionen von 172.600 Euro ausgelöst hat. Das Land Niedersachsen hat aktuell 25 Projekte mit einem Fördervolumen von mehr als 5,6 Millionen Euro für gut befunden.
Digitale Hubs sind Wissenszentren und Plattformen für den Austausch von digitalem Know-How, die den Wissenstransfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft fördern.
Das Programm „Niedersachsen Digital aufgeLaden“, das die Digitalisierung im Einzelhandel durch Analysen und Beratungen voran bringen will, mündete in der Wesermasch in 20 Beratungen mit einem Fördervolumen von 50.000 Euro. Landesweit lag das Volumen bei zehn Millionen Euro. Anträge können noch bis zum 31. August 2022 gestellt werden.
Die Digitalagentur Niedersachsen spielt im Rahmen der Digitalisierungsstrategie des Landes ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie vermittelt Beratungs- und Unterstützungsangebote für die Wirtschaft. Dabei soll die komplexe Förderlandschaft durch den Ansatz „One-Stop-Shop“ deutlich vereinfacht werden. Landesweit führte die Digitalagentur nach den neuesten Zahlen aus dem Wirtschaftsministerum mehr als 450 Beratungsgespräche. Sechs der Unternehmen waren in der Wesermarsch ansässig.
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