Die Schützinnen und Schützen in der Wesermarsch sorgen sich, weil Bundesinnenministerin Nancy Faeser das Waffenrecht erneut verschärfen will. Und diese Sorgen teilt der CDU-Landtagsabgeordnete Björn Thümler. Auf Einladung des Präsidenten des Schützenbundes Wesermarsch, Henning Belitz, trafen sich die Vorsitzenden und Sportleiter von 13 regionalen Schützenvereinen mit Thümler zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung. Auch Landessportleiter Volker Kächele und Waffenrechts-Referent Thomas Breuer vom Nordwestdeutschen Schützenbund, beide Mitglieder des Präsidiums beziehungsweise Gesamtpräsidiums, waren in das „Friesenheim“ in Rodenkirchen gekommen. Mit ihnen auf dem Podium saß Lenert Tapken, Vizepräsident des Schützenbundes Wesermarsch.
Bereits jetzt das strengste Waffenrecht der Welt
Thomas Breuer erläuterte Änderungen aus dem aktuellen Entwurf. Wie letztlich die gesetzliche Regelung aussehen werde, sei allerdings noch nicht festzumachen.
Björn Thümler nahm die Schützen gegen Vorurteile und Vorverurteilungen in Schutz. „Sportschützen werden häufig in den Medien und Sozialen Netzwerken stigmatisiert“, stellte er fest. Dabei seien Sportpistole und Schnellfeuerpistole zwei der erfolgreichsten olympischen Disziplinen. Dabei werde mit halbautomatischen Waffen geschossen. Das Verbot halbautomatischer Waffen wiederum sei im Referentenentwurf der Bundesinnenministerin vorgesehen, sofern sie Kriegswaffen ähnelten. Der Entwurf erwägt außerdem unter anderem, dass Großkaliber-Schützen als Gäste der Vereine ihre Zuverlässigkeit nachweisen müssten – was der Verein dann prüfen solle. Doch sofern die Schützenvereine noch mehr Kontrollaufgaben vom Staat übertragen bekämen, befürchtet der Politiker weitere Belastungen für das Ehrenamt und Rückschritte bei der Mitgliedergewinnung.
Volker Kächele hob hervor, dass Deutschland bereits jetzt das strengste Waffenrecht der Welt habe. Er zeichnete den langen Weg vom Eintritt in den Schützenverein bis zum Waffenbesitz nach („Dauer: ungefähr 15 Monate“). Unter anderem seien Sachkundeprüfungen, Bedürfnisanträge und Überprüfungen durch die Waffenbehörden zwingend.
„Im legalen Bereich kein Waffenproblem“
Nicht das Gesetz müsse noch strenger, sondern vielmehr das Anwenden des bestehendes Rechtes erheblich verbessert werden. Der Landessportleiter forderte: „Die Ordnungsbehörden müssen so gut personell ausgestattet und fachlich ausgebildet sein, dass sie ihre Aufgaben tatsächlich in ausreichendem Maße wahrnehmen können.“
Dieser Einschätzung schloss sich auch Björn Thümler an. Er kennt Zahlen, wonach es bei 1,3 Millionen Schützinnen und Schützen in Deutschland 35 Jahre dauern würde, bis alle einmal einer Kontrolle unterworfen gewesen wären – allerdings auch nur, wenn die Polizei 100 Schützinnen und Schützen pro Tag besucht. Nach Auffassung Thümlers könnte die Kontrolldichte auch durch mehr Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung gesteigert werden.
Der CDU-Landtagsabgeordnete ist überzeugt: „Wir haben im legalen Bereich kein Waffenproblem. Das wirkliche Problem liegt im illegalen Bereich.“ Wer sich für Straftaten zum Beispiel im Darknet Waffen besorgen wolle, werde sich davon durch ein noch schärferes Waffenrecht nicht abhalten lassen.
Die Schlussfolgerung Thümlers: „Die Bundesinnenministerin muss den Generalverdacht und die Planungen zu einem unkoordinierten Rundumschlag gegen unsere rechtstreuen Sportschützen aufgeben, der im Übrigen auch die Jäger betreffen kann. Stattdessen sollte die Ministerin das konsequente Verfolgen von Rechtsbrüchen innerhalb des Waffenrechts in ihren Fokus nehmen.“
Das Foto zeigt v.l.n.r.: Björn Thümler, Henning Belitz, Volker Kächele und Thomas Breuer.
Foto: Thomas Klaus, Büro Thümler