Thümler-Austausch mit „Team Sechs“:
„Politik-Schnellschüsse verbreiten Unruhe“

NORDENHAM.
Fünf Handwerksgewerke aus Nordenham haben sich vor fast 20 Jahren im „Team Sechs“ für gemeinsame Projekte in Haus und Wohnung zusammengefunden; der Name ergibt sich daraus, dass die Kunden als sechstes Teammitglied gelten. Als Vertreter des Team Sechs trafen sich die Geschäftsführer Tobias Schröder (Elektrotechnik), Stefan Höpken (Maler) und Jochen Quaritsch (Heizung/Sanitär) kürzlich mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Björn Thümler. Thema des Dialoges im Hotel Am Markt in Nordenham war die geschäftliche Situation in wirtschaftlich sehr schwierigen Zeiten.
Die Firmenchefs waren sich darin einig, dass ihnen die Bundespolitik einige Hindernisse in den Weg legt. So kritisierte Jochen Quaritsch: „Durch Schnellschüsse wird eine große Unruhe am Markt verbreitet.“ Es würden vermeintlich gute Ideen für mehr Klimaschutz und Energieersparnis in rechtliche Formen oder in Handlungsmaximen gegossen, die sich in der Praxis oft als nicht umsetzbar herausstellten. Ein Beispiel seien die 500.000 Wärmepumpen, die der Bundeswirtschaftsminister bis 2030 pro Jahr installiert haben wolle. Das ist nach Auffassung von Jochen Quaritsch „völlig unrealistisch“, weil es sowohl an den personellen als auch an den technischen Voraussetzungen fehle.
Ein anderes Beispiel seien die Vorgaben beim Heizungstausch, bei dem ab 2024 neue Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden sollen. Auch das hält der Fachmann für schwer oder teilweise nicht umsetzbar.
Er machte im Gespräch mit Thümler noch auf einen weiteren Aspekt aufmerksam: Umrüstungen seien eine kostspielige Angelegenheit, selbst wenn sie der Staat finanziell fördere. Jochen Quaritsch warnte: „Es birgt erheblichen sozialen Sprengstoff, wenn sich zahlreiche Menschen solche Maßnahmen nicht oder nicht mehr leisten können.“
Stefan Höpken stimmte Jochen Quaritsch zu. Für das Handwerk seien Lieferketten- und Rohstoffprobleme ebenso wie der Fachkräftemangel ohnehin belastende Faktoren. Hinzu kämen Unsicherheiten, die die Politik erzeuge.
Tobias Schröder sorgte für eine positive Nachricht während des Meinungsaustausches. Denn er stellte heraus, dass die Zusammenarbeit bei der Berufsorientierung mit den Schulen und den Berufsschulen in der Wesermarsch nach seinem Eindruck sehr gut funktioniert. Das bestätigten Jochen Quaritsch und Stefan Höpken.
„Unsere Wirtschaft braucht endlich eine Perspektive und Planungssicherheit“, stellte Björn Thümler fest. Er fuhr fort: „Seit Monaten bitten Unternehmen die Bundesregierung um Hilfe. Doch erst seit wenigen Wochen arbeitet sie an Hilfsmaßnahmen.“ Die Situation werde durch immer mehr bürokratische Reglementierungen auch im energetischen Sanierungsbereich verschlechtert, so der CDU-Landtagsabgeordnete.

Das Foto zeigt v.l.n.r: Tobias Schröder, Jochen Quaritsch, Björn Thümler, Stefan Höpken.
Foto: Büro Thümler

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