Schwimmende Solarmodule in niedersächsischen Baggerseen – sie könnten nach Auffassung des CDU-Landtagsabgeordneten Björn Thümler ein wichtiger Beitrag zur Energiewende sein. „Doch dieses Konzept wird von der Landesregierung nicht ernst genommen“, bedauert der Politiker aus Berne – und setzt sich für eine Förderung der Floating-Photovoltaikanlagen (Floating-PV) ein.
Zum Hintergrund sagt Thümler, der von 2017 bis 2021 Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur war: „Freiflächen-Solarparks entlang von Autobahnen sind erlaubt und nicht zu übersehen. Selbst auf gutem oder sehr gutem Ackerland werden sie errichtet, weil sich die Auflagen in Grenzen halten.“
Weniger Auflagen und weniger Bürokratie
Für Floating-PV auf Kiesteichen hingegen gelten Thümler zufolge strenge Auflagen, die in dieser Form den Einsatz auf dem Wasser fast unmöglich machen. So dürften solche Anlagen lediglich 15 Prozent der Wasserfläche bedecken und mindestens 40 Meter vom Ufer entfernt liegen.
Die Schlussfolgerung von Björn Thümler: „Es wundert mich nicht, dass nach Angaben des Umweltministeriums in Niedersachsen keine einzige Floating-PV-Anlage arbeitet und auch keine geplant wird.“ Erforderlich seien weniger Auflagen und weniger Bürokratie bei diesem Thema.
Fraunhofer-Studie gibt Thümler recht
Bestärkt sieht sich Thümler unter anderem durch eine Potenzialanalyse des Fraunhofer-Institutes für Solare Energiesysteme vom Juli 2024. Aus der geht hervor, dass künstliche Gewässer ideale Standorte für Floating-PV wären, weil sie keine wertvollen landwirtschaftlichen Flächen beanspruchen müssten. Deutschland verfügt laut der Fraunhofer-Untersuchung über künstliche Gewässerflächen mit bis zu 45 Gigawatt Photovoltaik-Potenzial – sofern die Flächenrestriktionen gelockert würden. Die Studie hat nach Darstellung von Björn Thümler außerdem belegt, dass die Auswirkungen der Photovoltaik auf die Ökologie der Gewässer gering seien.
Foto: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme
