Die Zahlen, die der CDU-Landtagsabgeordnete Björn Thümler nennt, sind brisant: „In Deutschland beginnen nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie 37 Prozent der Ersthelfer bei einem Herz-Kreislaufstillstand mit der Wiederbelebung, während es in Skandinavien 70 Prozent sind.“ Der Politiker setzt sich deshalb zusammen mit der christdemokratischen Landtagsfraktion dafür ein, dass Wiederbelebung ab dem 7. Jahrgang in den Schulen der Wesermarsch und anderswo in Niedersachsen verpflichtend unterrichtet wird.
Wie es dem Alter der Schülerinnen und Schüler entspräche, würde die „Wiederbelebung nur mit Drücken“ gelehrt werden. Auf diesem Wissensstand ließe sich später aufbauen, so Thümler. Er verweist auf das abgestufte Konzept „Von Herzensrettern und Lebensrettern“ der Bundesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe, das ähnlich wie ein Rettungsschwimmer aufgebaut ist.
Björn Thümler begründet die Initiative: „Ein Herz-Kreislauf-Stillstand ist noch immer eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Mindestens 50.000 Menschen erleiden ihn jährlich. Und von denen könnten rund 10.000 gerettet werden.“
Bereits 2014 hatte die Kultusministerkonferenz den Ländern die Einführung der Wiederbelebung ab der 7. Jahrgangsstufe empfohlen, erinnert Thümler. Einige Bundesländer wie Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern oder Bayern hätten dies bereits umgesetzt.
Inzwischen sei das Thema auch im niedersächsischen Kultusministerium angekommen, so der CDU-Landtagsabgeordnete. Zuvor habe die CDU-Landtagsfraktion einen Entschließungsantrag eingebracht. Thümler meint: „Es ist erfreulich, dass Ministerin Hamburg unserem Antrag anscheinend offen gegenübersteht. Ich hoffe auf eine ebenso positive Beratung im Kultusausschuss, damit wir die Überlebensrate von Menschen mit Herz-Kreislauf-Stillständen durch effektive Wiederbelebung deutlich erhöhen können.“