Höhenkontrolle für Eisenbahnbrücke
SCHIFFSUNFALL – CDU-Landtagsabgeordneter Björn Thümler fordert Aufklärung und Schutzmaßnahmen
WESERMARSCH. (LR) Nach dem erneuten Schiffsunfall und der Brückenbeschädigung auf der Hunte bei Elsfleth fordert der CDU-Landtagsabgeordnete Björn Thümler bauliche Konsequenzen an der Brücke. Sie sollte nach seiner Auffassung mit einer Höhenkontrolle ausgerüstet werden: Sensoren würden dann die Höhe des Steuerhauses oder des höchsten Aufbaus erfassen und messen. Würde sich ein Schiff mit unpassender Höhe der Brücke nähern, ist ein Warnsignal vorgesehen, über das auch der Kapitän an Bord informiert wird.
Außerdem spricht sich der Politiker aus Berne neben der Einführung eines Lotsendienstes für das Prüfen einer automatischen Barriere aus: Die würde sich im Bedarfsfall senken und eine Durchfahrt für zu hohe Schiffe blockieren.
Darüber hinaus weist Thümler auf Brückenanfahr-Assistenten für die Binnenschifffahrt hin, deren Einbau über das Förderprogramm „Nachhaltige Modernisierung von Binnenschiffen“ des Bundesverkehrsministeriums finanziell unterstützt wird. Allerdings: Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt als zuständige Behörde könne zurzeit wegen Kürzungen der Haushaltsmittel nur eingeschränkt Fördermittel bewilligen.
Der CDU-Landtagsabgeordnete meint: „Wir müssen dringend darüber sprechen, ob der Einbau der Brückenanfahr-Assistenten nicht verpflichtend gemacht und der Staat aus Gründen der Sicherheit finanziell bedürftigen Binnenschiffern zur Seite stehen sollte.“ Björn Thümler fordert wie bereits andere Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung die schnellstmögliche Reparatur der beschädigten Behelfsbrücke. Der Ersatzneubau der Huntebrücke müsse mit einer sofortigen Dringlichkeit eingestuft werden, so Thümler. Das bedeute eine sofortige freihändige Vergabe, kurzfristige Aufträge und das Bereitstellen der Finanzmittel ohne Verzögerungen. Ein weiteres Anliegen des Christdemokraten: „Ich erwarte eine umgehende und intensive Untersuchung des Unfalls.“ Dabei müsse auch geklärt werden, ob die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) die Daten zu der im April errichteten, um 30 Zentimeter niedrigeren Behelfsbrücke direkt in die elektronischen Kartensysteme eintragen ließ. Björn Thümler erinnert an die erheblichen Folgen der beschädigten Brücke für die Wirtschaft und den Güterverkehr in der Wesermarsch. Die Seehäfen in Brake und Nordenham sowie die hiesige Industrie nutzten den Verkehrsträger Schiene sehr umfassend. Nur in seltenen Fällen könnten diese Verkehre verlagert werden, so Thümler. Zusätzlich litten Pendler, Reisende und Touristen massiv. Ein weiterer Gesichtspunkt sei die sicherheitspolitische Bedeutung der Häfen.