Sehr geehrte Damen und Herren,
lieber Alfred Hartmann,
leider kann ich an der diesjährigen Kreisschau des Kreisverbandes Wesermarsch der Rassekaninchenzüchter aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen. Aber ich möchte Ihnen zumindest ein kurzes Grußwort zukommen lassen und auf diese Weise meinen Respekt vor Ihrer Arbeit ausdrücken.
Früher diente die Kaninchenzucht in erster Linie der Ernährung der Menschen. Diese Rolle der Zucht ist inzwischen ins Hintertreffen geraten. Was auf keinen Fall bedeutet, dass Kaninchenfleisch nicht mehr schmecken würde…
Heute ist die Kaninchenzucht in erster Linie eine Freizeitbeschäftigung, bei der die Freude am Umgang mit diesen Tieren im Vordergrund steht. Eine Art Kick gibt dabei das Wetteifern um das beste Zuchtergebnis, das auf der Grundlage eines strengen Bewertungs- und Beurteilungsschemas ermittelt wird. Doch bevor an die Teilnahme an Ausstellungen überhaupt ernsthaft zu denken ist, müssen die Züchterinnen und Züchter viel Zeit und Leidenschaft investieren. Die sind ebenso erforderlich wie Beobachtungsgabe, Sorgfalt bei der Tierbetreuung und gute Genetik-Kenntnisse.
Den Faktor Zeit finde ich besonders interessant. Gerade heutzutage – in einer Zeit der Technisierung und Digitalisierung zwischenmenschlicher Beziehungen, in einer Zeit der ständigen Verfügbarkeit und Erreichbarkeit – gehen Sie einem Hobby nach, das ein hohes Maß an Entschleunigung und Zufriedenheit mit sich bringt.
Für außerordentlich wertvoll halte ich die von Ihnen geleistete Kinder- und Jugendarbeit. Mit ihrer Hilfe lernen die jungen Menschen, wie wichtig es ist, die Verantwortung für ein anderes Lebewesen zu übernehmen. Das ist zweifellos eine für das weitere Leben sehr prägende, wertvolle Erfahrung.
Für Ihren großen Einsatz, mit dem Sie die Tradition der Kaninchenzucht fortführen und damit tatsächlich auch ein Kulturgut pflegen, möchte ich Ihnen von Herzen danken.
Ich wünsche allen Züchterinnen und Züchtern eine erfolgreiche Ausstellung. Und den Besucherinnen und Besuchern wünsche ich viel Spaß beim Betrachten der schönen Tiere.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Björn Thümler