In der Wesermarsch sind eine Reihe von Firmen mit internationaler Bedeutung ansässig. Eine von ihnen ist die Werft Abeking & Rasmussen in Lemwerder. Worauf der Weltruf dieses Unternehmens zurückzuführen ist, davon hat sich auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Tilman Kuban – als Bundesvorsitzender der Jungen Union Deutschlands (JU) und Mitglied des Bundesvorstandes seiner Partei ein führender Christdemokrat – ein Bild gemacht. Auf Einladung des von Jannes Böck geleiteten JU-Kreisverbandes und des Landtagsabgeordneten Björn Thümler war Kuban, Mitglied des Wirtschaftsausschusses des Bundestages, in den Landkreis gereist. An der Betriebsbesichtigung nahmen unter anderem Bürgermeisterin Christina Winkelmann und der CDU-Gemeindeverbands- und Fraktionsvorsitzende Wolf Rosenhagen teil.
Bevor die Delegation hinter die Werftkulissen schauen und den Produktionsalltag näher kennenlernen konnte, stand ein Gespräch mit Vorstand Matthias Hellmann und weiteren Firmenvertretern auf der Agenda. Hellmann stellte den Gästen das Unternehmen vor, das seit seiner Gründung 1907 mehr als 6.500 Schiffe und Boote abgeliefert hat. Der famliengeführte Betrieb beschäftigt rund 500 Mitarbeiter und hat zurzeit 40 Auszubildende. Der Schwerpunkte des Portfolios liegt, neben Schiffsfahrzeugen für Behörden wie etwa den Zoll und Minenabwehrbooten der Marine, auf dem Yachtbau. Bei Abeking & Rasmussen entstehen Yachten, die zwischen Ende 60 und 125 Meter lang sind. Bei der Ausstattung lassen sie keine Wünsche ihrer Auftraggeber aus Milliardärs- und Millionärskreisen offen.
Die Auftragslage bereitet Hellmann zurzeit weniger Sorgen als die explodierenden Energiepreise. Auf Nachfrage von Tilman Kuban sagte der Vorstand: „Das Thema ist sehr ernst zu nehmen. Denn wir reden hier über Millionenbeträge.“ Ein weiteres Mal sahen sich Kuban und Thümler in ihrer Auffassung bestätigt, dass energieintensive Unternehmen von der Bundesregierung wesentlich besser unterstützt werden sollten. Unter anderem müsse der Industriestrompreis auf vier Cent pro Kilowattstunde abgesenkt werden; das habe Bundeskanzler Olaf Scholz im Wahlkampf versprochen.
Zur Sprache kamen auch die Ideen für ein 126 Hektar großes Gewerbe- und Industriegebiet auf dem ehemaligen Flugfeld in Lemwerder, wie sie von Abeking & Rasmussen als einem der möglichen Investoren mitverfolgt werden. Björn Thümler bewertete die denkbare Zukunft des Geländes als „Chance, die eine unvoreingenommene Prüfung verdient hätte“.
Wolf Rosenhagen stimmte dem zu. Das Projekt könnte Dienstleitungsarbeitsplätze generieren, wie sie die Gemeinde benötige. Gewünschte Nutzungen könnten über städtebauliche Verträge geregelt und dadurch bestimmte Bedenken aufgegriffen werden, so Rosenhagen.