Drohendes Aus für das Katasteramt Brake: Björn Thümler baut Gegendruck auf

Der CDU-Landtagsabgeordnete Björn Thümler wehrt sich gegen eine drohende Schließung des Katasteramtes in Brake und eine Zusammenlegung mit dem Katasteramt Oldenburg. „Dagegen spricht fast alles“, meint der Christdemokrat aus Brake. Deshalb hat er die zuständige Innenministerin Daniela Behrens per Schreiben aufgefordert, die in Brake vorhandene „Expertise zu nutzen“ und ein „klares Zeichen zur Stärkung des ländlichen Raumes“ zu setzen.

Darüber hinaus baut Thümler durch eine Kleine Anfrage im Landtag zusätzlichen politischen Druck auf.

Eine Reihe von weiteren Flurbereinigungen in der Wesermarsch

Hintergrund für den Einsatz des Christdemokraten: In einem Papier des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen werden 17 von 53 Katasteramts-Standorte zur Schließung vorgeschlagen, darunter Brake. Bei der Ausarbeitung handelt es sich um die Ergebnisse des Berichtes einer Projektgruppe der Behörde.

Der CDU-Landtagsabgeordnete weist darauf hin, dass in dem 825 Quadratkilometer großen Gebiet des Katasteramtes Brake („übrigens satte 722 Quadratkilometer mehr als im Amtsbezirk des Katasteramtes Oldenburg“) in den kommenden Jahren eine weitere Reihe von Flurbereinigungen anstehen werden. Einige Stichpunkte seien hier der EnergieHub Ovelgönne, die Wasserstoffleitung vom Süden des Landkreises nach Nordenham, diverse über- und unterirdische Hochspannungsleitungen, Hafenausbau-Projekte, Deich- und Küstenbaumaßnahmen, Sielbauwerke, der Weiterbau der B212neu und das Entstehen der Küstenautobahn A20.

Spezielle Geodaten im ländlichen Raum

Thümler betont, dass die Arbeit des Katasteramtes Brake besonders anspruchsvoll sei. Das läge an den speziellen Geodaten im ländlichen Raum und in den unterschiedlichen Regionen, sprich: Küste,Weser, Marsch und Moorgebiete. Hinzu kommt nach Auffassung des Politikers: „Der Standort Brake/Wesermarsch mit den Hoheitsrechten an der Weser zu Bremen und den über 150 Jahre alten ländlichen UR-Katasteraufnahmen (Oldenburger Fuß) erfordert ein Spezialwissen.“

Thümler betont: „In Oldenburg und Delmenhorst gibt es Vermessungsbüros, die es in der Wesermarsch nicht gibt.“ Das Katasteramt Brake sei ein „unverzichtbarer Partner für viele kommunale Planungen“ wie zum Beispiel Gewerbe- oder Baugebiete sowie für private Vorhaben. Ferner sei das Katasteramt „Partner von Amtsgerichten zur Eigentumssicherung“, auch in Form von Sachverständigengutachten.

Als weiteren Vorteil nennt der Politiker: „Die Zusammenarbeit mit Wohnungsbaugesellschaften lebt vom persönlichen Kontakt, ebenso wie zu Unternehmen, Verbänden und Vereinen. Und das Katasteramt ist nicht zuletzt Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Wesermarsch.“

Foto: Pixabay

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