Die von Kultusministerin Julia Willie Hamburg präsentierten Zahlen zur Unterrichtsversorgung haben den CDU-Landtagsabgeordneten Björn Thümler nach eigenen Worten entsetzt: „96 Prozent im landesweiten Durchschnitt sind ein absolutes Armutszeugnis.“ Zusammen mit seiner Landtagsfraktion setzt Thümler vor allem auf drei Maßnahmen, damit die Situation entspannt werden kann. Schulen sollten mehr Freiheiten beim Gewinnen und Einstellen von Personal erhalten. Schuleigene Budgets für nicht besetzte Lehrerstellen und ein Stufenplan zum Ausbau der Schulsozialarbeit seien in diesem Zusammenhang wichtige Mosaiksteine, so der Christdemokrat.
Als zweiten darauf aufbauenden Schritt gelte es, die Teilzeitkräfte zu höheren Stundenzahlen unter verbesserten Rahmenbedingungen zu motivieren. Den Anteil der Teilzeitkräfte in Niedersachsen beziffert Thümler mit annähernd 40 Prozent. Auf keinen Fall dürfe das bestehende Lehrerpotenzial weiter belastet werden, fügt er hinzu. Vielmehr sei eine Entlastung der Lehrkräfte von unterrichtsfremden Tätigkeiten wie etwa der Organisation von Klassenfahrten überfällig.
Drittens müssten Maßnahmen wie ein verbesserter Quereinstieg, die Akquise von Pensionären sowie die Anerkennungsverfahren aus dem Ausland und anderen Bundesländern „endlich angepackt werden“, so Björn Thümler.
Der Unterrichtsausfall werde durch schlechte Planung seitens des Kultusministeriums erheblich verschärft, kritisiert der Politiker aus Berne. Der letzte „echte“ Personalplan des Kultusministeriums stamme aus dem Jahre 2009. Und auch heute würden „Prognosen nur sehr eingeschränkt“ vorgenommen.
Das Foto zeigt Björn Thümler (l.) mit dem bildungspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Christian Fühner.