„Fassungslos und empört“ ist der CDU-Landtagsabgeordnete Björn Thümler über die „Kürzungs-Orgie“ der Bundesregierung bei den Freiwilligendiensten: Die Ampel-Koalition will die Fördermittel im Bundesfreiwilligendienst von 207 auf 154 Millionen Euro sowie in den Jugendfreiwilligendiensten von 121 auf 98 Millionen Euro senken. Federführend verantwortlich ist Bundesfamilienministerin Lisa Paus von den Grünen.
Thümler befürchtet nun auch in unserer Region deutliche Auswirkungen auf die Freiwilligendienste: Die werden auf vielfältige Weise vor allem in sozialen Einrichtungen, Kindergärten und Schulen, Seniorenheimen, im Sport, in kulturellen Institutionen und im Naturschutz erbracht.
Björn Thümler schlägt Alarm: „Die Träger der Freiwilligendienste könnten die fehlenden Finanzmittel nicht ausgleichen, so dass nach ihren Prognosen jeder vierte Freiwilligenplatz wegfallen würde.“
Rund 100.000 junge Menschen engagierten sich jedes Jahr in den Freiwilligendiensten, erläutert der Politiker. Sie absolvierten für ein Anerkennungsgeld beziehungsweise Taschengeld einen Bundesfreiwilligendienst, ein Freiwilliges Soziales Jahr, ein Freiwilliges Ökologisches Jahr oder einen Internationalen Jugendfreiwilligendienst. Dieses Engagement stärke den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft, meint Thümler und hält es für „besonders wertvoll“, weil es von der – „oft madig gemachten“ – jungen Generation geleistet werde. Zugleich helfe es bei der individuellen Berufsorientierung: „Zum Beispiel erkennen viele Freiwilligendienstler während ihrer Dienstzeit, dass für sie eine hauptamtliche Tätigkeit im sozialen Bereich in Frage kommt.“
Der CDU-Landtagsabgeordnete ruft zum Protest gegen die Kürzungs-Pläne auf. Um dem Rückenwind zu geben, hat die christdemokratische Landtagsfraktion einen Entschließungantrag im Landtag eingebracht. Demnach soll der Landtag die Landesregierung auffordern, sich auf Bundesebene gegen die Kürzungs-Pläne einzusetzen. Außerdem solle das Parlament die Landesregierung ersuchen, sich auf Bundesebene mit Hilfe einer Bundesratsinitiative dafür einzusetzen, dass die Freiwilligendienste gestärkt werden – durch mehr Plätze und ein höheres Taschengeld. Genau das stehe sogar im Koalitionsvertrag der Bundesregierung, so Thümler („Die Plätze in den Freiwilligendiensten werden wir nachfragegerecht ausbauen, das Taschengeld erhöhen und die Teilzeitmöglichkeiten verbessern“).